Was ist meine Berufung?

Inhalt

1. Einleitung
2. Glück und Unglück
3. Der Sinn des Lebens

1. Einleitung

Freude, Erfüllung, Glücklich-Sein - ist es nicht das, wonach jeder Mensch auf irgendeine Weise strebt? Wussten Sie, dass die Bibel eine Anleitung zum Glücklich-Sein ist? Aus der Fülle der Aussagen in der Bibel zu diesem Thema möchte ich einige zentrale Texte herausgreifen, um Ihnen zu zeigen,

  1. was wir tun müssen, um glücklich zu werden,
  2. worin das Glück besteht.

Ob Sie die biblische Anleitung zum Glück für glaubwürdig halten und ob Sie ihr folgen wollen, müssen Sie dann selbst prüfen.

Seitenanfang

2. Glück und Unglück

Der erste Psalm ist ein Art Zusammenfassung der Psalmen und zugleich der ganzen Bibel: 

Psalm 1
Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht! Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und dessen Laub nicht verwelkt; alles was er tut, gelingt ihm.
Nicht so die Gottlosen; sondern sie sind wie Spreu, die der Wind verweht. Darum bestehen Gottlose nicht im Gericht, noch Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten; aber der Gottlosen Weg vergeht.

Ähnliche Aussagen finden wir beim Propheten Jeremia:

Jeremia 17,5-8
So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom HERRN weicht! Er wird sein wie ein kahler Strauch in der Steppe und nicht sehen, daß Gutes kommt. Und an dürren Stätten in der Wüste wird er wohnen, in einem salzigen Land, wo sonst niemand wohnt. 
Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist! Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und am Bach seine Wurzeln ausstreckt und sich nicht fürchtet, wenn die Hitze kommt. Sein Laub ist grün, im Jahr der Dürre ist er unbekümmert, und er hört nicht auf, Frucht zu tragen.

Psalm 1

Jeremia 17,5-8
Glücklich ist Gesegnet ist
  • wer nicht dem Rat der Gottlosen folgt.
  • wer nicht den Weg der Sünder betritt.
  • wer nicht im Kreis der Spötter sitzt.
  • wer seine Lust am Gesetz des HERRN hat.
  • wer über sein Gesetz Tag und Nacht nachsinnt.
  • der Gerechte.
  • wer nicht auf Menschen vertraut.
  • wer nicht Fleisch zu seinem Arm macht.
  • wessen Herz nicht vom HERRN weicht.
  • wer auf den HERRN vertraut.
  • dessen Vertrauen der HERR ist.
  • Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen,      
    der seine Frucht bringt zu seiner Zeit
    und dessen Laub nicht verwelkt 
  • Alles was er tut, gelingt ihm.
  • Der HERR kennt seinen Weg.
  • Er wird sein wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist 
    und am Bach seine Wurzeln ausstreckt
  • Er wird sich nicht fürchten, wenn die Hitze kommt.
  • Sein Laub ist grün.
  • Im Jahr der Dürre ist er unbekümmert
  • Er hört nicht auf, Frucht zu tragen.
Unglücklich ist Verflucht ist
  • wer dem Rat der Gottlosen folgt.
  • wer den Weg der Sünder betritt.
  • wer im Kreis der Spötter sitzt.
  • der Gottlose.
  • wer auf Menschen vertraut.
  • wer Fleisch zu seinem Arm macht.
  • wessen Herz vom HERRN weicht.
  • Er ist wie die Spreu, die der Wind verweht.
  • Er wird nicht im Gericht bestehen.
  • Er wird nicht in der Gemeinde der Gerechten bleiben. 
  • Sein Weg wird vergehen.
  • Er wird sein wie ein kahler Strauch in der Steppe.
  • Er wird nicht sehen, dass Gutes kommt.
  • An dürren Stätten in der Wüste wird er wohnen,
    in einem salzigen Land, wo sonst niemand wohnt.
 
Aus dem Vergleich dieser beiden Bibeltexte können wir folgende Schlüsse ziehen:
  1. Das Vertrauen auf Gott ist der Schlüssel zu einem gesegneten und glücklichen Leben. Der Gerechte ist derjenige, der auf den Herrn vertraut. Er hält sich von den Ratschlägen gottloser Menschen und vom Unrecht fern und erfreut sich stattdessen an Gottes "Anleitung zum Glücklich-Sein". 
  2. Das Vertrauen auf sich selbst bzw. auf Menschen ist gleichzusetzen mit Gottlosigkeit - d.h. los von Gott zu sein, ohne Beziehung zu ihm. Fluch, Unglück, Verderben sind die Folgen.

Dieser Zusammenhang wird auch im Neuen Testament deutlich ausgedrückt:

Gal 6,7-8: Irrt euch nicht, Gott läßt sich nicht verspotten! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.

Dabei sind Glück und Unglück langfristig zu sehen: Es mag sein, dass ein Gottloser glücklich scheint und einer, der auf Gott vertraut unglücklich. Aber der Ausgang der Geschichte ist es, worauf es ankommt:

Spr 14,12 Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber zuletzt sind es Wege des Todes.

Auch in den berühmten Seligpreisungen zeigt Jesus, dass es nicht auf den momentanen Schein der Dinge ankommt sondern auf das Ende:

Matthäus 5,3-12
Glücklich sind Begründung
  • die Armen im Geist
  • die Trauernden
  • die Sanftmütigen
  • die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten 
  • ihrer ist das Reich der Himmel
  • sie werden getröstet werden
  • sie werden das Land erben
  • sie werden gesättigt werden
  • die Barmherzigen
  • die reinen Herzens sind
  • die Friedensstifter
  • die um Gerechtigkeit willen Verfolgten
  • ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren   
  • sie werden Gott schauen
  • sie werden Söhne Gottes heißen
  • ihrer ist das Reich der Himmel

Die Armen im Geist

Wer seine Armut, seine Bedürftigkeit vor Gott erkennt, seine absolute Abhängigkeit von ihm anerkennt, der hat die Voraussetzung, um ein Bürger im Reich Gottes zu sein. Warum ist es so wichtig, solche eine Haltung der Demut vor Gott einzunehmen. Diese Frage beantworten uns die Verse, die unmittelbar auf den oben zitierten Text aus Jeremia folgen:

Jer 17,9-10: Trügerisch ist das Herz, mehr als alles, und unheilbar ist es. Wer kennt sich mit ihm aus? Ich, der HERR, bin es, der das Herz erforscht und die Nieren prüft, und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Taten.

Wer sich auf sich selbst verlässt, ist verlassen, denn er geht in die Irre.

1Petr 2,25: Denn ihr wart wie Schafe, die in die Irre gehen; nun aber habt ihr euch bekehrt zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen.

Jesus ist der gute Hirte, der gekommen ist,

  1. um sein Leben für die Schafe zu geben,
  2. um seine Schafe zu grünen Weiden und zu frischem Wasser zu führen.

Die Trauernden

Wer seine Verirrungen und seine Schuld vor Gott erkennt, der ist darüber traurig:

Jak 4,8-10: Naht euch Gott, und er wird sich euch nahen. Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen! Fühlt euer Elend und trauert und weint; euer Lachen verwandle sich in Traurigkeit und eure Freude in Niedergeschlagenheit. Demütigt euch vor dem Herrn, und er wird euch erhöhen.

Die Sanftmütigen

Diejenigen, die sich nicht mehr auf sich selbst verlassen sondern auf Gott, können darauf verzichten, mit Gewalt zu ihre Ansprüche durchzusetzen. Sie sind sanftmütig und demütig, wie Jesus es ihnen vorgelebt hat:

Mt 11,28-30: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und «ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen»; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten

Jesu Leute sind solche, die sich nach der wahren Gerechtigkeit sehnen. Das betrifft zuallererst ihre eigene Gerechtigkeit: Sie sehnen sich nach der Gerechtigkeit vor Gott, die sie aus sich selbst niemals hervorbringen können. Und so vertrauen sie auf Jesus, der am Kreuz für ihre Ungerechtigkeit bezahlt hat und der Ihnen nun Vergebung und Rechtfertigung durch Glauben anbietet:

Röm 3,21-24: Jetzt aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten: Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.

Die gelebte Gerechtigkeit und ihre Folgen

Nachdem sie durch Glauben vor Gott gerechtfertigt wurden, wollen Jesu Nachfolger auch die Früchte der Gerechtigkeit in ihrem Leben hervorbringen: Barmherzigkeit, Reinheit, Friedfertigkeit.
Wer ein solches Leben der Gerechtigkeit lebt, wird Widerstand und auch Verfolgung erleben. Aber er wird getröstet durch das große Glück, das er erwartet, und von dem er schon jetzt einen Vorgeschmack hat. Er ist schon Kind Gottes, ist schon Bürger des Reiches Gottes, aber eines Tages wird er es in einer viel herrlicheren, vollkommeneren Art und Weise sein, wenn Jesus Christus wiederkommt um in Frieden und Gerechtigkeit zu regieren. Dann werden sie vollends getröstet werden, dann werden sie das Land besitzen, dann wird ihre Sehnsucht nach der Gerechtigkeit vollends gestillt werden, dann - wenn er Gericht halten wird - werden sie die volle Barmherzigkeit Gottes erfahren, sie werden sogar sein Angesicht sehen, und alle Welt wird wissen, dass sie Kinder Gottes sind:

1Jo 3,2: Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Seitenanfang

3. Der Sinn des Lebens

Im Neuen Testament wird uns gezeigt, dass unser Glück und Unglück von unserer Beziehung zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes, abhängen. Warum ist das so?

 Kol 1,15-18: Christus ist das Abbild seines Vaters; in ihm wird der unsichtbare Gott für uns sichtbar. Vor Beginn der Schöpfung war er da. Durch ihn ist alles erschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist, alles Sichtbare und Unsichtbare, alle Königreiche und Mächte, alle Herrscher und Gewalten. Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Denn Christus war vor allem anderen; und nur durch ihn besteht alles.

Weil alles durch Jesus Christus und auf ihn hin geschaffen wurde, ist in ihm das Ziel und der Sinn der Schöpfung. Daher kann auch jeder einzelne Mensch den Sinn seines Lebens nur in ihm finden. Das wahre Glück liegt darin umzukehren zu demjenigen, durch den und für den wir geschaffen wurden. Es gibt kein letztgültig sinnvolles und glückliches Leben, das am eigentlichen Daseinszweck vorbeigeht.

Kol 1,19-22: Denn Gott wollte mit allem, was er ist und hat, in seinem Sohn wohnen. Alles im Himmel und auf der Erde sollte durch Christus mit Gott wieder versöhnt werden und Frieden mit ihm finden. Das ist geschehen, als er am Kreuz sein Blut vergoß ...
Auch ihr habt früher von Gott nichts gewußt und seid mit euerm bösen, sündigen Leben bisher seine Feinde gewesen. Durch seinen Tod hat euch Christus mit Gott versöhnt, so daß ihr einmal ohne Sünde und ohne jeden Makel vor Gott stehen könnt.

Das ist Bekehrung: Sich durch Jesus Christus mit Gott versöhnen lassen. Er hat meine Schuld bezahlt. Wenn ich das glaube und ihm alles Unrecht meines Lebens bekenne, dann verspricht er mir Vergebung und ein neues Leben in Frieden und Gemeinschaft mit Gott, das niemals aufhören wird. Wenn ich in solch einer Beziehung mit Gott stehe, kann ich wie der Psalm-Dichter von wahrem Glück sprechen:

Ps 63,2-9
Gott! Du bist mein Gott! Ich sehne mich nach dir, dich brauche ich! Wie eine dürre Steppe nach Regen lechzt, so dürste ich, o Gott, nach dir.
Ich suche dich in deinem Heiligtum, um deine Macht und Herrlichkeit zu sehen.
Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben! Darum will ich dich loben; 
mein Leben lang werde ich dir danken und meine Hände zum Gebet emporheben.
Ich juble dir zu und preise dich, ich bin glücklich und zufrieden wie bei einem Festmahl.
Wenn ich nachts in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, meine Gedanken sind dann nur bei dir.
Denn du hast mir immer geholfen; ich preise dich, unter deinem Schutz bin ich sicher und geborgen.
Ich klammere mich an dich, und du hältst mich mit deiner starken Hand. 

David schrieb diesen Psalm, als er in der Wüste war - verfolgt von seinem Todfeind Saul. Er durfte erleben, dass Gott ein Gott für diejenigen ist, die ihre Bedürftigkeit erkennen und auf ihn vertrauen. Solch eine Liebesbeziehung zu Gott ist möglich, aber nur für diejenigen, die sich ihm unterwerfen, die bereit sind, ihn Chef sein zu lassen.

Wie ich eingangs sagte: Ob Sie an dieses Glück glauben und ob Sie bereit sind, alles loszulassen, was Sie daran hindert, ganz auf Jesus zu vertrauen und ihm nachzufolgen, bleibt Ihre Entscheidung - Gott zwingt Sie nicht zu Ihrem Glück, aber wie wir gesehen haben, sagt er deutlich, was die Konsequenzen Ihrer Entscheidung sein werden.

Seitenanfang

Manuskript des Vortrags vom 15.04.2003 im Evangeliums-Zentrum (M.A.