Der Traum von einer besseren Welt

Inhalt

1. Leben wir in einer guten Welt?
2. Eine Geschichte
3. Die bessere Welt 3.1. Ein Rückblick auf das Paradies
3.2. Die Befreiungsaktion
3.3. Ein Vorausblick auf das Friedensreich
3.4. Vorkämpfer für das Friedensreich

1. Leben wir in einer guten Welt?

In letzter Zeit häufen sich Meldungen, die einem den Glauben an das Gute im Menschen rauben können:

Ist es eine gute Welt, in der wir leben? Wird die Welt besser? Haben die Menschen aus der Geschichte gelernt? Vom Standpunkt der Moral, der Güte, der Wärme, der Liebe, der Wahrhaftigkeit, der Gerechtigkeit, des Friedens aus betrachtet muss die Antwort leider "Nein" lauten.

Und doch träumen wir alle von einer besseren Welt, einer Welt, wo Kinder geliebt und Hilflose geschützt werden, wo Treue gedeiht statt Unrecht und Korruption, wo niemand körperlich oder seelisch verkümmert, wo man sich nicht gegenseitig bekämpft, weder ein Familienmitglied das andere, noch ein Staat den anderen.

Aber bringt uns solch ein Traum wirklich weiter? Wird er jemals Wirklichkeit werden? Ist es nicht sogar gefährlich, zu viel von einer besseren Welt zu träumen, die es vielleicht nie geben wird? Führt das nicht zur Frustration und Depression?

Bevor ich versuchen werde, Antworten auf diese Fragen zu geben, möchte ich eine Geschichte erzählen:

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2. Eine Geschichte

Es war einmal ein Königreich, Friedland, über das ein guter König herrschte und dessen Bürger in Frieden und Gerechtigkeit lebten. Dem König des Nachbarlandes Tyrannien, waren Friedland und sein König ein Dorn im Auge. Er war eifersüchtig, weil die Bürger von Friedland ihren König liebten und ehrten, während er selbst seine Untertanen nur durch Manipulation und Tyrannei in seinem Reich hielt. Der König von Tyrannien wusste, dass er im offenen Kampf keine Chance gegen Friedland hatte. Also ersann er eine List, um die Bürger von Friedland gegen ihren König aufzuwiegeln. Er schleuste einige seiner Leute in Friedland ein, die böse Verleumdungen über den König im Volk verbreiteten: Er sei ein Heuchler, tue so, als meine er es gut mit den Leuten, missbrauche sie in Wirklichkeit aber für seine egoistischen Zwecke. Seine Gesetze seien vor allem dazu bestimmt, das Volk in Unwissenheit zu halten und seine Herrschaft abzusichern. Erst wenn die Bürger sich über die Verbote des Königs hinwegsetzten, würden sie entdecken, wie viel er ihnen vorenthalten habe.

Obwohl es den Bürgern von Friedland an nichts mangelte und sie keinen Grund hatten, an der Integrität, Gerechtigkeit, Weisheit und Güte des Königs zu zweifeln, wurden sie durch diese Verleumdungen vergiftet und lehnten sich gegen den König auf. Er hätte zwar die Macht gehabt, den Aufstand blutig niederzuschlagen, aber er respektierte den Willen seines Volkes und ging ins Exil. Der König von Tyrannien machte sich durch eine Mischung aus Einschüchterung und Versprechungen zum König der Friedländer und annektierte ihr Gebiet. Der Tyrannenkönig herrschte mit Willkür und Grausamkeit über sein Land. Er war machtbesessen und genoss es, seine Bürger spüren zu lassen, dass er sie in der Hand hatte, dass er sie ausbeuten, berauben, ihnen die Frauen wegnehmen, sie einsperren, foltern und töten konnte, wann und wie er wollte. Gleichzeitig verstand er es hervorragend, diejenigen, denen er gerade nicht Gewalt antat, zu manipulieren und durch verschiedene Zerstreuungen von dem Elend in seinem Reich abzulenken.

Der König im Exil brauchte sein Volk nicht, um glücklich zu sein, aber er wusste, dass sie ohne ihn der Tyrannei ausgeliefert waren und niemals glücklich würden, sondern samt dem Tyrannenreich zugrunde gehen würden. Er ersann einen Plan, um sie von der Herrschaft des Tyrannen zu befreien und Friedland wieder zu einem freien Land mit guten Gesetzen und glücklichen Bürgern zu machen. Die Herausforderung war keine militärische. Der König hätte jederzeit ein überlegenes Heer aufstellen und Tyrannien überrollen können. Aber das war nicht sein Ziel. Er wollte nicht, dass seine ehemaligen Bürger samt dem König von Tyrannien bei dem Feldzug umkommen, sondern dass seine Bürger ihren Irrweg verstehen und freiwillig zu ihrem König zurückkehren.

Er überlegte, wer der beste Botschafter sein könnte, der nach Tyrannien gehen, die Bürger aufklären und in die Freiheit führen sollte: Er fand keinen besseren als seinen Sohn, der sich ganz mit dem Anliegen des Vaters identifizierte und der charakterlich ebenso vorbildlich war wie sein Vater. Also ging der Sohn im Auftrag des Königs nach Tyrannien. Er mischte sich unter die ehemaligen Friedländer und erzählte ihnen vom König und von Friedland, wie es einst war und wie es wieder sein würde, wenn der König aus dem Exil zurückkehren und den Tyrannenkönig beseitigen würde. Er zeigte ihnen, wie sie verführt worden waren und dass sie alles andere als frei waren. Er machte den Abtrünnigen im Namen des Königs das Angebot der Begnadigung, wenn sie sich wieder ihrem ehemaligen König zuwandten. Allerdings war dieses Angebot von begrenzter Dauer, denn bald würde der König mit einem gewaltigen Heer kommen und den Tyrannenkönig samt all seinen Verbündeten vernichten.

Die meisten, die ihn hörten, glaubten ihm nicht, nur einige wenige scharten sich um ihn. Und es war nur eine Frage der Zeit, bis es dem Tyrannenkönig gelang, den Königssohn gefangen zu nehmen. Er veranstaltete einen Schauprozess, in dem der Königssohn der Verleumdung und des Hochverrats beschuldigt und zum Tod verurteilt wurde.

Doch sein Tod brachte viele, die ihn vorher abgelehnt hatten zum Umdenken, denn jetzt wurde ihnen klar, dass er kein Lügner war, der eigennützig gehandelt hatte, sondern dass er es mit den abtrünnigen Friedländern gut gemeint hatte und sogar bereit gewesen war, sein Leben für ihre Befreiung zu geben. So mehrten sich die Anhänger des Exilkönigs. Sie nahmen Kontakt mit ihm auf und baten um Begnadigung. Sie waren bereit, von nun an für seine Sache - die Wiederherstellung Friedlands - zu arbeiten. Sie leisteten Aufklärungsarbeit unter den Bürgern und überzeugten noch viele andere von der Sache Friedlands. Aber leider war es trotzdem nicht die Mehrheit, die den rechtmäßigen König zurückwünschte. Der Tyrannenkönig versuchte den Verlust seiner absoluten Macht über die Bürger mit allen Mitteln abzuwenden. Teils verfolgte er die Revolutionäre, teils versuchte er sie zu kaufen, aber sie waren nicht auszurotten. Je härter er sie verfolgte, desto überzeugter kämpften sie gegen sein Regime.

Schließlich, als der rechtmäßige König entschied, dass die Zeit reif war, rückte er mit seiner Armee aus und kämpfte die große Schlacht um Friedland. Er holte seine Getreuen aus Tyrannien heraus und machte den restlichen Bürgern ein letztes Friedensangebot. Nachdem der letzte Reumütige zu ihm übergelaufen war, begann ein fürchterlicher Krieg gegen Tyrannien. Dabei wurde der Tyrannenkönig und viele seiner Diener getötet. Alle Überlebenden, die das Angebot der Begnadigung nicht angenommen hatten, wurden des Hochverrats angeklagt und auf eine karge Insel fern von Friedland verbannt, wo sie von all den Vorzügen des wiederhergestellten Friedlands ausgeschlossen waren.

Der König übertrug denjenigen, die sich während seines Exils am meisten für ihn eingesetzt hatten und daher auch meisten unter der Verfolgung des Tyrannenkönigs zu leiden gehabt hatten, die größte Verantwortung in seinem Reich. So wurde Friedland wieder zu dem, was es einmal war: Ein Königreich, in dem ein weiser, gütiger, gerechter König regierte. Dabei wurde er von einer Schar von loyalen, integren, bewährten Leuten in verantwortungsvollen Positionen unterstützt. Es herrschten Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand in Friedland. Die Bürger, die aus ihrer einstigen Verführung gelernt hatten, lebten glücklich und liebten ihren König, der seinen Sohn für sie geopfert hatte und der sie begnadigte, obwohl sie ihn einst befeindet hatten.

Der König ließ es von nun an nicht mehr zu, dass irgendein Verleumder oder Aufrührer die Bürger verführte. Er sorgte auch dafür, dass Ungerechtigkeit, Unterdrückung, Vergewaltigung, Raub, Mord und andere Untugenden dieser Art in seinem Reich nicht mehr Fuß fassen konnten.

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3. Die bessere Welt

Wahrscheinlich wissen Sie schon, worauf ich mit dieser frei erfundenen Geschichte hinaus will: Ich möchte sie verwenden, um die biblischen Aussagen über die bessere Welt der Vergangenheit und über die bessere Welt der Zukunft zu erklären.

3.1. Ein Rückblick auf das Paradies

Der erste wichtige Punkt ist die Feststellung, dass die Welt nicht immer so war, wie wir sie kennen. Damit meine ich nicht die verschiedenen technischen, kulturellen und politischen Veränderungen, sondern den moralischen Zustand dieser Welt: es ist eine Welt der Ungerechtigkeit, des Leidens und des Todes, in der wir leben. Unrecht wird auf allen Ebenen, in allen Gesellschaftsschichten, unter allen Regierungsformen, in allen Kulturen begangen. Wohl gibt es viel Schönes, Edles, Liebenswertes und Bewundernswertes in unserer Welt. Dies ist Zeugnis eines guten Schöpfers, Erinnerung an eine bessere Welt, Vorgeschmack auf eine bessere Welt. Aber immer bleibt der bittere Beigeschmack der Ungerechtigkeit und des Leidens - teils durch böse Menschen verursacht, teils durch Krankheiten, Naturgewalten, usw.

Die Bibel berichtet uns von einer Welt, in der es kein Leid und keinen Tod gab, kein Unrecht und keine Bosheit - nichts, was den Genuss der herrlichen Schöpfung Gottes trübte. So war die Welt, bevor sich die Menschen gegen Gott, ihren Schöpfer und Regenten, auflehnten. Sie ließen sich von Satan, Gottes Gegenspieler, aufwiegeln und zweifelten daran, dass er es wirklich gut mit ihnen meinte. Sie konnten der Verführung nicht widerstehen, selbst wie Gott sein zu wollen.

Mit dieser Verwerfung des Schöpfers begann eine jahrtausendlange Geschichte des Leidens, des Todes, des Betrugs, der Korruption, der Ungerechtigkeit, des Krieges, des Raubes, des Mordes - die List könnte noch fortgesetzt werden. Die Menschen hatten den "Erfinder" des Lebens samt seiner "Gebrauchsanweisung" verworfen und waren nun demjenigen ausgeliefert, der sie unter dem Vorwand der Freiheit verführt und in eine furchtbare Knechtschaft der Sünde und des Todes geführt hatte.

3.2. Die Befreiungsaktion

Aber gleichzeitig begann die Geschichte der groß angelegten göttlichen Rettungsaktion. Gott respektierte den Willen der Menschen, ohne Gott leben zu wollen, aber er unternahm alles, um sie aus der Knechtschaft zu befreien. Zu diesem Zweck sandte er immer wieder seine Propheten, die die Menschen aufforderten zu ihm zurück zu kehren. Zuletzt sandte er seinen Sohn, Jesus, von einer Jungfrau geboren, in die Welt, in das Reich des Bösen, um so deutlich wie möglich zu den Menschen reden zu können. Jesus redete die Botschaft der Gerechtigkeit, der Wahrhaftigkeit und der Liebe Gottes mit seinem Mund, mit seinem Leben und mit seinem Tod. Gottes Versöhnungsangebot, sein Angebot der Begnadigung an die Hochverräter konnte nicht deutlicher ausgesprochen werden: Jesus, der Sohn und das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, zeigte durch sein vollkommenes Leben und durch die Bereitschaft, sein Leben als Lösegeld für die Abtrünnigen zu geben, wie weit die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen geht.

Nachdem Jesus am Kreuz die Schuld der Menschen bezahlt, ihre Strafe getragen hatte, weckte ihn der Vater aus den Toten auf und nahm ihn in den Himmel auf. Doch bevor er die Erde verließ, beauftragte Jesus seine Jünger, die Botschaft der Versöhnung und Begnadigung in die ganze Welt zu tragen und die Menschen überall zu Jüngern Jesu zu machen, das heißt zu solchen, die an ihn glauben, die von ihm lernen, die ihm nacheifern. Dies sollten sie tun, bis er wiederkommen würde, um der Herrschaft der Finsternis ein Ende zu bereiten und Gerechtigkeit und Frieden auf der Erde aufzurichten.

3.3. Ein Vorausblick auf das Friedensreich

Durch die ganze Bibel hindurch kommt immer wieder das Motiv des zukünftigen Friedensreiches vor. Es wird beschrieben als ein Königreich, in dem Gott selbst durch Christus regieren wird. Es wird Gerechtigkeit, Frieden und Wohlstand auf der Erde geben, wie nie zuvor seit dem Abfall von Gott. Die Natur wird nicht mehr feindselig sein, weder in Form von Fressen und Gefressen-Werden, noch in Form von Seuchen und Krankheiten, noch in Form von Naturkatastrophen. Die Menschen werden sehr lange leben, und es wird ihnen an nichts mangeln. Unrecht wird sofort im Keim erstickt werden.

Dieses Friedensreich wird aufgerichtet, wenn Jesus Christus mit Macht auf die Erde zurückkehren wird, um dem Königreich der Finsternis ein Ende zu bereiten. Satan und seine Mächte werden gebunden werden, und alles Böse wird von der Erde ausgerottet werden. Dann beginnt ein lange Epoche, die von Frieden, Gerechtigkeit und Wohlstand geprägt ist:

Jes 2,4: Und er wird richten zwischen den Nationen und für viele Völker Recht sprechen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht mehr wird Nation gegen Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.

Am Ende dieses 1000 Jahre dauernden irdischen Friedensreiches wird Satan, der Verführer, noch einmal losgelassen. Es wird ihm ein letztes Mal gelingen, viele zur Auflehnung gegen Gott zu verführen. Gott wird diesen Aufstand niederschlagen und Satan endgültig an den für ihn bestimmten Ort der Verdammnis verbannen. Dann wird das Jüngste Gericht stattfinden, wo Gott mit jedem Menschen Abrechnung halten wird. Wer nicht im Buch des Lebens steht, wird durch seine eigenen Werke verurteilt werden, denn kein Mensch kann durch seine eigene Gerechtigkeit vor Gott bestehen. Nur wer die Begnadigung und Vergebung in Jesus Christus angenommen hat, entgeht der Verurteilung und Verdammnis. Danach wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, die noch viel herrlicher sein werden, als alles was wir uns in irdischen Begriffen ausmalen können. Gott wird nicht zulassen, dass irgendetwas in diese neue Welt hineinkommt, was die Freude trübt:

Offb 21,3-4: Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen.

Die zukünftige bessere Welt wird uns also von der Bibel in zwei Stufen geschildert:

  1. Ein lange bestehendes irdisches Friedensreich, das am Ende noch einmal durch die Verführung Satans erschüttert werden wird.
  2. Ein ewiges Friedensreich in einer neuen Schöpfung, das nie mehr vom Bösen gestört wird

Diese Dinge sind in der Offenbarung des Johannes, Kapitel 20 und 21 nachzulesen.

3.4. Vorkämpfer für das Friedensreich

Was bedeutet das alles nun für uns? In Bezug auf den Traum von einer besseren Welt drängen sich zwei Fragen auf:

  1. Wie stellen wir uns eine bessere Welt vor?
  2. Wie soll es zu dieser besseren Welt kommen?

Die erste Frage ist noch leichter zu beantworten. Die meisten versuchen, alles Unangenehme wegzudenken - dann bleibt nur das Schöne übrig. Je nach Geschmack hat dann jeder eine - meist sehr vage - Vorstellung von einer besseren Welt. Aber bei der zweiten Frage wird es schon schwieriger: Nach dem sich in den Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte in bestimmter - nämlich moralischer - Hinsicht nichts wesentlich verbessert hat, muss man sich fragen: Welche realistische, begründete Hoffnung gibt es, dass die Welt besser wird? Die Bibel lehrt, dass diese Besserung nur durch ein massives Eingreifen Gottes in die Weltgeschichte zustande kommen wird. Dieses Eingreifen vollzieht sich auf zwei Ebenen:

  1. Das Eingreifen Gottes in die Herzen von Menschen, die sich durch Glauben an Jesus Christus zu ihm bekehren. Diesen Menschen schenkt Gott ein neues Herz und seinen Heiligen Geist, so dass sie fähig sind, Gott zu lieben und ihm zu gehorchen. Dieser Eingriff vollzieht sich für die Beobachter in der Regel auf unspektakuläre Weise. Nur der Betroffene erlebt die göttliche Macht der Veränderung direkt. Seine Umwelt bemerkt meist erst nach und nach die Auswirkungen.
     
  2. Das Eingreifen Gottes in die Geschichte zur Zeit der Rückkehr seines Königs, Christus, auf die Erde. Zu dieser Zeit werden gewaltige Ereignisse die Welt erschüttern:

Lk 21,25-27: Und es werden Zeichen sein an Sonne und Mond und Sternen und auf der Erde Angst der Nationen in Ratlosigkeit bei brausendem und wogendem Meer, während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über den Erdkreis kommen, denn die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann werden sie den Sohn des Menschen kommen sehen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit.

Ich meine, es ist wichtig, die richtige Vorstellung von einer besseren Welt und dem Weg dorthin zu haben. Wenn ich auf die Menschen (inkl. mir selbst) schaue und realistisch bleibe, kann ich zwar von einer besseren Welt träumen, aber letztlich werde ich frustriert, weil ich keine Hoffnung habe, dass diese Welt jemals Wirklichkeit wird. Wenn ich aber auf Christus schaue und glaube, dass er mir das Bürgerrecht in einer besseren Welt erkauft hat und dass er wiederkommen wird, um diese Welt zu errichten und zu regieren, dann kann ich mich am Traum von der besseren Welt aufrichten. Ich kann daraus Hoffnung, Motivation, Kraft gewinnen, denn ich weiß, derjenige, von dem die bessere Zukunft abhängt, hat die feste Absicht und die Macht, sie zu errichten.

Was mir also in diesem Leben bleibt, ist, vertrauensvoll auf Jesus Christus, den Gesandten Gottes zu blicken, und mich von ihm aus dem Reich der Finsternis in sein Reich des Lichtes hineinführen zu lassen. Nachdem ich einmal mein Unrecht gegenüber Gott, meinem Schöpfer und rechtmäßigen König erkannt habe, kann ich dankbar die Begnadigung und Vergebung Gottes annehmen. Nun ist mein Blick auf sein Reich gerichtet, das momentan nur "im Exil" besteht, aber noch nicht auf der Erde vollzogen ist. Von nun an will ich Partisane, Vorkämpfer für den wahren Herrscher sein, statt weiter unter der Tyrannei der Sünde zu leben. Ich will seine Rückkehr vorbereiten und beschleunigen:

2Petr 3,10-13: Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; an ihm werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen, die Elemente aber werden im Brand aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr im Gericht erfunden werden. Da dies alles so aufgelöst wird, was für Leute müßt ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit, indem ihr die Ankunft des Tages Gottes erwartet und beschleunigt, um dessentwillen die Himmel in Feuer geraten und aufgelöst und die Elemente im Brand zerschmelzen werden! Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.

Wir leben im Zeitalter der Begnadigung: Gott wartet darauf, dass sich die Abtrünnigen zu ihm zurückwenden und auf Jesus Christus vertrauen, der ihre offene Rechnung mit seinem Leben beglichen hat. Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder bleiben wir unter der Herrschaft der Finsternis und werden eines Tages dem gerechten Gericht Gottes verfallen, oder wir retten uns unter die Herrschaft Christi, der uns als Mitregenten seines zukünftigen Friedensreiches aufbauen möchte. Können wir uns etwas Besseres vorstellen, als von demjenigen regiert zu werden, der uns bis zum Loslassen seines Lebens geliebt hat. Aber nicht nur, dass er uns aus dem Gericht Gottes freigekauft hat - er möchte uns einen Anteil an seinem Reich geben, möchte uns Verantwortung übertragen, möchte in Ewigkeit Gemeinschaft mit uns haben. Wer - außer dem Unglauben - kann solch einem Angebot widerstehen? Mögen doch alle vom Unglauben zum Glauben kommen und ihr Leben auf das richtige Fundament, auf Christus, bauen!

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Manuskript des Vortrags vom 14.5.2002 im Evangeliums-Zentrum (M.A.)