Die Glaubwürdigkeit der Bibel und ihrer Überlieferung

Inhalt

1. Einleitung
2. Die mündliche Überlieferung
3. Die schriftliche Überlieferung 3.1. Die Originale des Alten Testaments
3.2. Die Originale des Neuen Testaments
4. Schluss

1. Einleitung

Die Glaubwürdigkeit der Bibel und ihrer Überlieferung ist ein heiß umstrittenes Thema mit kontroversiellen Meinungen. Lässt sich denn da Sicheres sagen oder befinden wir uns auf rutschigem Terrain?
In vielen Diskussionen hört man die Meinung: Die Bibel ist ein altes, verstaubtes Buch, zig mal übersetzt, hundertmal verändert oder gar manipuliert, fast 2000 Jahre liegen zwischen den angeblichen Ereignissen des Neuen Testaments und heute, wie kann denn da noch etwas Vertrauenswürdiges herauskommen?
Außerdem wurde die Botschaft ursprünglich ja nur mündlich weitergegeben und nach der Art der Stillen Post verändert oder verdreht. Die Apostel haben noch dazu alles durch eine rosarote Brille gesehen, wie kann das objektiv sein?

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2. Die mündliche Überlieferung

Nun, was die mündliche Weitergabe betrifft, so ist folgendes zu sagen:

Die unmittelbaren Freunde Jesu, also Petrus, Jakobus, Johannes usw. hatten nach der Himmelfahrt Jesu - so berichtet es Lukas in der Apostelgeschichte 1,22 - ein Problem: Einer ihrer Freunde, Judas hatte sich erhängt, sodass für die Verkündigung und Verbreitung der neuen Nachricht einer fehlte. Dieser Posten musste durch jemanden nachbesetzt werden, der eine Bedingung zu erfüllen hatte: Er musste Augen- und Ohrenzeuge Jesu gewesen sein. Es kamen zwei Männer in Frage, von denen einer durch das Los ermittelt wurde. Daraus können wir schließen, dass es den ersten Jüngern ganz wichtig war, die neue Botschaft nicht aus zweiter Hand weiterzugeben.

Der Apostel Johannes sagt dazu folgendes:

1Jo 1,1ff: Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unsren Augen gesehen haben, was wir beschaut und was unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens -
und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns erschienen ist -;
was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habet. Und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus.
Und solches schreiben wir euch, damit eure Freude vollkommen sei.
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist.
Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und [doch] in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit;

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3. Die schriftliche Überlieferung

Nun zur schriftlichen Überlieferung. Das Argument der Verfälschung, der Manipulation oder einfach nur des Irrtums etwa beim Abschreiben ist ja damit noch nicht vom Tisch.
Natürlich sind keinerlei Originale der neutestamentlichen Schreiber auf uns gekommen, schon gar nicht Originale alttestatmentlicher Schreiber, auf die ich zuerst ganz kurz eingehen möchte.

3.1. Die Originale des Alten Testaments

Im Mittelalter (8.-10. Jh) gab es jüdische Gelehrte, die sog. Masoreten, die sich der mühevollen Aufgabe unterzogen haben, den hebräischen Konsonantentext zu vokalisieren, d.h. mit Vokalen, Satzzeichen, Anmerkungen zu versehen. Dabei waren sie peinlichst darauf bedacht, nicht den geringsten Fehler zu machen, da die Schriften des Alten Testaments als heilig galten.
Von diesem Masoretentext gibt es eine handschriftliche Kopie aus dem Jahr 1008, die sich heute in Leningrad befindet und 1929 von dem Philologen Rudolf Kittel gedruckt wurde.
1947 fand man die berühmten Buchrollen von Qumran am Toten Meer, die um die Zeitenwende geschrieben wurden.
Vorläufige Schlüsse der bisherigen Auswertungen dieser sensationellen Funde (die Forschungsarbeiten der Wissenschafter sind noch lange nicht abgeschlossen): Bestätigung der getreuen Überlieferung des AT!

Die Septuaginta (kurz LXX), die griechische Übersetzung des hebräischen Alten Testaments, verfasst in den Jahren 300 bis 100, bestätigt ebenfalls die Zuverlässigkeit des hebräischen Alten Testaments.

3.2. Die Originale des Neuen Testaments

Nun zum NT: Hier ist die Sachlage noch viel günstiger. Folgende Tafel soll das veranschaulichen (im Vergleich dazu antike heidnische Autoren):

Wichtige Handschriften zur Bibel

Im Vergleich: andere antike Bücher

Von...

...existieren...

Ergibt ca.:

Aristoteles
(384...322 v.Chr.)

5 Handschriften
früheste 1100 n.Chr.

1400 Jahre Distanz

Cäsars
"Gallischer Krieg" (58...50 v.Chr.)

ca. 10 gute Manuskripte
früheste ab 800 n.Chr.  

900 Jahre Distanz

Plinius der Jüngere
(61...113 n.Chr.)

7 Abschriften
früheste ab 750 n.Chr.

750 Jahre Distanz

Sueton
(Leben der Cäsaren) (75...160 n.Chr.)  

8 Abschriften
früheste 800 n.Chr.

800 Jahre Distanz

Zwischen den ältesten erhaltenen Handschriften des Neuen Testaments und dem Abfassungsdatum des letzten Buches liegen also nur ca. 30 Jahre, wenn man annimmt, dass das letzte Buch des Neuen Testaments, die Offenbarung/Apokalypse, um das Jahr 100 geschrieben worden ist. Ein sensationelles Faktum im Vergleich zu sog. heidnischen Autoren der Antike (bei dem griechischen Dichter Homer beträgt der Zeitabstand sogar ca. 2000 Jahre!). Und wer käme auf die Idee, einem Caesar-Text die Authentizität abzusprechen? Nein, wir haben alle in der Schule gelernt, dass der Krieg mit Asterix und Obelix ohne Zweifel von Caesar durchgeführt und dokumentiert wurde. Beim Neuen Testament, wo die Sachlage unvergleichlich günstiger ist, sollte das anders sein?

Und eines ist auch klar: Fälschungen oder Irrtümer sind zumindest mal im Zeitraum von ca. 400 bis heute ausgeschlossen, denn alle modernen Übersetzungen sind Übersetzungen von eben diesen Handschriften des 4. Jh.

Jetzt könnte man als ADVOCATUS DIABOLI immer noch sagen: Diese Manuskripte repräsentieren nicht die Originale eines Petrus oder Johannes oder Lukas oder der anderen Autoren des Neuen Testaments. Sie beinhalten Texte späterer Schreiber, die dann unter dem Namen der Apostel und anderer Zeitzeugen Jesu herausgegeben wurden, um möglichst hohe Glaubwürdigkeit zu erlangen und das fromme Volk womöglich bei der Stange zu halten.
Aber auch diese Argumentation hält nicht. Hören wir hinein, was sie selbst zu sagen haben:

Apostelgeschichte 1,21: Nachbesetzung nach Judas Ausfall nur durch Augen- und Ohrenzeuge

2. Petrus 1,16: Wir sind nicht klug ersonnen Fabeln gefolgt... sondern wir sind Augenzeugen seiner herrlichen Majestät gewesen.

Lukas 1,1: Nachdem es viele unternommen haben, eine Bericht über die Tatsachen abzufassen, DIE UNTER UNS VÖLLIG ERWIESEN SIND, wie sie uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind, schien es auch mir gut, der ich von allem Anfang an gefolgt bin, es dir der Reihe nach zu beschreiben.....

Wenn das und vieles mehr nur plumpe Fälschung ist, wäre das sehr schnell aufgeflogen und hätte sich in der jungen Kirche/Gemeinde niemals als das Wort der Wahrheit durchgesetzt und man hätte sie schon gar nicht so oft abgeschrieben.

(Dazu ein Nachsatz zum Thema "Buch in der Antike": Papier war in der Antike alles andere als geduldig, vielmehr teuer und selten. Wenn man schon das Privileg hatte, auf beständigerem Material als Papyrus (von da stammt unser Wort "Papier") zu schreiben, also auf Pergament, hat man sich hundertmal überlegt, was und wie man es tut. Für 4 Seiten Pergament brauchte man ein totes Tier (Schaf, Ziege oder Kalb) bzw. dessen Haut.)

Der Apostel Johannes sagt am Ende seines Evangeliums.: Das ist der Jünger, der von diesen Dingen Zeugnis ablegt und dies geschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist.

Alle bisherigen Erkenntnisse aus Archäologie und außerbiblischer Literatur haben nicht den geringsten Zweifel daran gelassen, dass das, was in der Bibel steht, wirklich stimmt und die darin geschilderten Ereignisse sich auch wirklich so abgespielt haben..

Warum ist das eigentlich so wichtig, zu wissen, dass uns die Bibel nicht irgendein frommes Märchen hineindrückt, für uns nicht eine religiöse Krücke ist, sondern tatsächliche Augen- und Ohrenzeugenberichte sind, wie die Schreiber des Neuen Testaments, aber auch die des Alten Testaments immer wieder betonen?
Lasst uns nochmals den Apostel Johannes hören:

1Jo 1,1ff: Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unsren Augen gesehen haben, was wir beschaut und was unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens -
und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns erschienen ist -;
was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habet. Und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohne Jesus Christus.
Und solches schreiben wir euch, damit eure Freude vollkommen sei.
Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, daß Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist.
Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und [doch] in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit;

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4. Schluss

Fazit: In diesem Wort, in diesen Berichten ist ewiges Leben enthalten, ewiges, bleibendes unvergängliches Leben, Gemeinschaft mit Gott und untereinander, Gemeinschaft in Liebe und Wahrheit.
Grundlage und Voraussetzung dafür ist wiederum das, was Jesus für uns getan hat. Und wenn Jesus nicht so gehandelt hätte, wie wir es in den Berichten des Neuen Testaments vorfinden, so könnten wir niemals ewiges Leben haben, schon hier und jetzt.

Zwar hat Jesus noch viele andere Dinge getan, die nicht in diesem Buche geschrieben stehen - wenn sie alle aufgeschrieben werden würden, hatte diese Welt nicht ausreichend Platz dafür, so Johannes am Ende seines Evangeliums - aber die stehen geschrieben, damit wir an ihn glauben und glaubend Leben haben in seinem Namen.

Wenn du einen Grund finden willst, nicht daran zu glauben, dich nicht diesem Jesus anzuvertrauen, der alles für dich getan hat, damit du so, wie du bist kommen kannst, um nicht so zu bleiben, wie du bist, wirst du immer einen Grund finden. Du wirst sogar in der Bibel den Satz finden: "Es gibt keinen Gott" und machst weiter wie bisher, ohne den Nachsatz zu lesen: "spricht der Narr in seinem Herzen"

Also: Fang an zu vertrauen, dass Jesus gelebt hat, für dich gestorben ist, auferstanden ist, damit auch du eines Tages auferstehen kannst zum ewigen Leben, aber auch jetzt schon die Früchte Seines Sterbens und Auferstehens genießen kannst.

Die ersten Christen vertrauten sich diesem Jesus nicht deswegen an, weil seine Herolde so perfekte Reden geschwungen haben, oder ihr äußerliches Auftreten so überzeugend war, sondern weil sie merkten, dass das Wort Kraft hatte, Leben zu verändern. Mache es auch du so!

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Manuskript des Vortrags vom 29.10.2002 im Evangeliums-Zentrum (J.Z.)